Erbschaftssteuer auf Immobilien: Alles, was Sie wissen müssen

Wenn Sie ei­ne Erb­schaft er­hal­ten, müs­sen Sie sich mit dem The­ma Erb­schafts­steu­er aus­ein­an­der­set­zen. Erb­schafts­steu­er ist ei­ne Steu­er, die auf den Wert des ge­erb­ten Ver­mö­gens er­ho­ben wird. Die Hö­he der Steu­er hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, wie zum Bei­spiel der Hö­he des Ver­mö­gens und der Be­zie­hung zwi­schen dem Erb­las­ser und dem Er­ben. In die­sem Ar­ti­kel wer­den wir al­le wich­ti­gen As­pek­te der Erb­schafts­steu­er auf Im­mo­bi­li­en in Deutsch­land be­han­deln.

Erbschaftssteuer Immobilien

Was ist die Erbschaftssteuer?

Die Erb­schafts­steu­er auf Im­mo­bi­li­en in Deutsch­land ist ei­ne Steu­er, die auf den Wert von ge­erb­tem Ver­mö­gen er­ho­ben wird und im Erb­schafts- und Schen­kungs­steu­er­ge­setz (ErbStG) ge­re­gelt ist. Sie wird von den Er­ben ge­zahlt und rich­tet sich nach dem Wert des Ver­mö­gens oder der Im­mo­bi­li­en, dem Ver­wandt­schafts­grad zum Erb­las­ser so­wie der Art des Ver­mö­gens.

Wer muss erb­schafts­steu­er zah­len?

Die erb­schafts­steu­er muss von den Er­ben ge­zahlt wer­den, wenn sie Ver­mö­gens­wer­te oder Im­mo­bi­li­en er­ben. Falls es meh­re­re Er­ben gibt, ent­steht ei­ne Er­ben­ge­mein­schaft. Die Ver­tei­lung des Ver­mö­gens er­folgt nach den Vor­ga­ben im Tes­ta­ment oder den ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen. Wenn der Ver­stor­be­ne je­doch ei­nen Ehe­part­ner oder Kin­der hat, kön­nen die­se von der Steu­er be­freit sein, wenn be­stimm­te Frei­be­trä­ge ein­ge­hal­ten wer­den. Die erb­schafts­steu­er auf Im­mo­bi­li­en wird in Deutsch­land in der Re­gel vom Fi­nanz­amt be­rech­net und so­fort zur Zah­lung fäl­lig. Ei­ne Frist­ver­län­ge­rung oder Stun­dung sind mög­lich. Es kann je­doch auch sinn­voll sein, sich vor­ab von ei­nem Steu­er­be­ra­ter be­ra­ten zu las­sen, um mög­li­che Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten zu nut­zen und die Steu­er­last zu re­du­zie­ren.

Wie wird die Erbschafts- und Schenkungssteuer berechnet?

Die Hö­he der Erb­schafts­steu­er hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, wie zum Bei­spiel der Hö­he des Ver­mö­gens und der Be­zie­hung zwi­schen dem Erb­las­ser und dem Er­ben. Je hö­her der Wert des Ver­mö­gens, des­to hö­her ist in der Re­gel auch die Steu­er. Es gibt je­doch auch Frei­be­trä­ge, die von der Hö­he des Ver­mö­gens und der Be­zie­hung zwi­schen dem Erb­las­ser und dem Er­ben ab­hän­gen. Hier sind die wich­tigs­ten Fak­to­ren, die die Hö­he der Erb­schafts­steu­er auf Im­mo­bi­li­en be­ein­flus­sen:

  • Der Wert des ge­erb­ten Ver­mö­gens
  • Der Ver­wandt­schafts­grad zwi­schen dem Erb­las­ser und dem Er­ben
  • Der Fa­mi­li­en­stand des Er­ben
  • Die Hö­he der Ver­sor­gungs­be­zü­ge des Er­ben
  • Even­tu­el­le be­reits er­folg­te Schen­kun­gen des Erb­las­sers an den Er­ben.

 

Frei­be­trä­ge

Für Erb­schaf­ten und Schen­kun­gen gibt es Frei­be­trä­ge, bis zu de­nen kei­ne Steu­er ge­zahlt wer­den muss. Der Frei­be­trag für Ehe­gat­ten oder ein­ge­tra­ge­ne Le­bens­part­ner be­trägt der­zeit 500.000 Eu­ro. Für Kin­der be­trägt der Frei­be­trag 400.000 Eu­ro, für En­kel­kin­der 200.000 Eu­ro und für al­le an­de­ren Per­so­nen 20.000 Eu­ro.

Steu­er­sät­ze

So­bald der Frei­be­trag über­schrit­ten wird, müs­sen Er­ben oder Be­schenk­te Erb­schafts- und Schen­kungs­steu­er zah­len. Die Steu­er­sät­ze rich­ten sich nach dem Ver­wandt­schafts­grad zum Erb­las­ser oder Schen­ker und dem Wert des Ver­mö­gens. Für Ehe­gat­ten oder ein­ge­tra­ge­ne Le­bens­part­ner gibt es ei­nen Steu­er­satz von 7% bis zu ei­nem Ver­mö­gens­wert von 500.000 Eu­ro und da­nach von 30%. Für Kin­der gibt es ei­nen Steu­er­satz von 15% bis zu ei­nem Ver­mö­gens­wert von 400.000 Eu­ro und da­nach von 43%. Für al­le an­de­ren Per­so­nen gibt es ei­nen Steu­er­satz von 30% bis zu ei­nem Ver­mö­gens­wert von 20.000 Eu­ro und da­nach von 50%.

Wie Sie die Erbschaftssteuer auf Immobilien minimieren können

Es gibt ver­schie­de­ne We­ge, um Ih­re Steu­er­last bei Erb­schaf­ten und Schen­kun­gen zu re­du­zie­ren. Ei­ne Mög­lich­keit be­steht dar­in, die Über­tra­gung von Ver­mö­gen schon zu Leb­zei­ten zu pla­nen. Hier­bei kann der Schen­ker sei­nen Frei­be­trag nut­zen, um Ver­mö­gen an den Be­schenk­ten steu­er­frei zu über­tra­gen. So kann ver­mie­den wer­den, dass das Ver­mö­gen im Erb­fall voll­stän­dig der Erb­schafts- und Schen­kungs­steu­er un­ter­liegt.

Ei­ne wei­te­re Mög­lich­keit be­steht dar­in, Ver­mö­gen in ei­ne Stif­tung zu über­tra­gen. Ei­ne Stif­tung ist ei­ne recht­li­che Kon­struk­ti­on, die es er­mög­licht, Ver­mö­gen steu­er­frei auf ei­ne ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­ti­on zu über­tra­gen. Da­bei kön­nen Sie als Stif­ter selbst be­stim­men, wel­che Zwe­cke die Stif­tung er­fül­len soll und wel­che Per­so­nen oder In­sti­tu­tio­nen da­von pro­fi­tie­ren sol­len.

Es gibt auch die Op­ti­on, ei­ne Schen­kung un­ter Vor­be­halt des Nieß­brauchs durch­zu­füh­ren. Hier­bei be­hält sich der Schen­ker ein le­bens­lan­ges Nut­zungs­recht an dem über­tra­ge­nen Ver­mö­gen vor. Da­durch wird die steu­er­li­che Be­las­tung ver­rin­gert, da der Schen­ker das Ver­mö­gen wei­ter­hin nut­zen und so­mit auch wei­ter­hin Ein­nah­men aus die­sem er­zie­len kann.

Es ist wich­tig, die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen so­wie die Frei­be­trä­ge und Steu­er­sät­ze zu ken­nen, um die Steu­er­last zu mi­ni­mie­ren. Ei­ne gu­te Pla­nung ist da­bei von ent­schei­den­der Be­deu­tung. Es emp­fiehlt sich, sich früh­zei­tig mit dem The­ma aus­ein­an­der­zu­set­zen und ge­ge­be­nen­falls ei­nen Steu­er­be­ra­ter zu Ra­te zu zie­hen.

Wann Sie ei­nen Steu­er­be­ra­ter hin­zu­zie­hen soll­ten

Die Erb­schafts- und Schen­kungs­steu­er kann sehr kom­plex sein, ins­be­son­de­re wenn es dar­um geht, Ver­mö­gen steu­er­frei zu über­tra­gen oder die Steu­er­last zu mi­ni­mie­ren. In sol­chen Fäl­len kann es sinn­voll sein, ei­nen Steu­er­be­ra­ter hin­zu­zu­zie­hen.

FAQs

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Die Erb­schafts­steu­er muss in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach dem Erb­fall beim zu­stän­di­gen Fi­nanz­amt an­ge­mel­det wer­den. Ei­ne Frist­ver­län­ge­rung ist mög­lich, wenn ein be­grün­de­ter An­trag ge­stellt wird. Die Steu­er muss spä­tes­tens nach ei­nem Jahr be­zahlt wer­den, an­dern­falls kön­nen Ver­zugs­zin­sen an­fal­len.

Bei Nicht­zah­lung der Erb­schafts­steu­er kön­nen Zwangs­gel­der und Zwangs­voll­stre­ckun­gen durch das Fi­nanz­amt ver­hängt wer­den. Auch ei­ne straf­recht­li­che Ver­fol­gung we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung ist mög­lich.

Ja, es gibt ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten, die Erb­schafts­steu­er zu mi­ni­mie­ren, wie z.B. Schen­kun­gen zu Leb­zei­ten oder die Über­tra­gung von Ver­mö­gen auf ei­ne ge­mein­nüt­zi­ge Stif­tung.

Fazit

Die Erb­schafts­steu­er auf Im­mo­bi­li­en in Deutsch­land ist ein kom­ple­xes The­ma, das von vie­len Fak­to­ren be­ein­flusst wird. Es ist wich­tig, die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen so­wie die Frei­be­trä­ge und Steu­er­sät­ze zu ken­nen, um die Steu­er­last zu mi­ni­mie­ren. Es gibt je­doch auch Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten, um die Erb­schafts­steu­er zu re­du­zie­ren oder zu ver­mei­den. Es ist rat­sam, sich früh­zei­tig mit dem The­ma aus­ein­an­der­zu­set­zen und ge­ge­be­nen­falls ei­nen Steu­er­be­ra­ter zu Ra­te zu zie­hen.