Neben Wohnimmobilien werden auf dem Immobilienmarkt auch Gewerbeimmobilien angeboten. Dabei handelt es sich um Immobilien, die ganz oder teilweise zu gewerblichen Zwecken genutzt werden. Nicht nur klassische Gewerbeeinheiten wie Gastronomie oder Einzelhandel zählen zu Gewerbeobjekten, sondern auch Flächen, auf denen Mieter eine selbständige oder freiberufliche Tätigkeit ausüben.
Verwaltungsgebäude oder andere Objekte mit öffentlicher Nutzung gehören ebenfalls zu den Gewerbeimmobilien. Bei der Bewertung einer Gewerbeimmobilie ist die Zusammenarbeit mit einem Profi zu empfehlen.
Was ist eine gewerbliche Immobilie?
Die Bestimmung, ob eine Immobilie gewerblich ist oder nicht, hängt davon ab, ob sie vollständig oder teilweise für private Zwecke genutzt wird. Eine gewerbliche Immobilie wird hauptsächlich für gewerbliche, selbstständige oder freiberufliche Tätigkeiten genutzt. Die Nutzung von Gebäuden für öffentliche Zwecke, wie Behörden oder öffentliche Unternehmen, gilt ebenfalls als gewerblich.
Das Bewertungsgesetz und die Nutzung von Gewerbeimmobilien
Laut § 181 Abs. 6 des Bewertungsgesetzes (BewG) gelten Grundstücke als gewerblich, wenn sie zu mehr als 80 Prozent für betriebliche oder öffentliche Zwecke genutzt werden und nicht Teileigentum sind. Die Berechnung erfolgt anhand des Verhältnisses zwischen Wohn- und Nutzfläche. Teileigentum wird ebenfalls als gewerbliche Nutzung angesehen.
Unterschiedliche Typen von Gewerbeimmobilien
Bevor Sie Ihre Gewerbeimmobilie verkaufen, ist es wichtig zu wissen, um welche Art von Gewerbeimmobilie es sich handelt. Nur so können Sie Ihre Zielgruppe identifizieren, die sich speziell für Ihre Art von Gewerbe interessiert.
Art der Gewerbeimmobilie:
Es gibt vielfältige Arten von Gewerbeimmobilien. Zahlreiche gewerbliche Flächen werden als
- Ladenlokale
- Arztpraxen
- Büroräume
- Restaurants
- Hotels
- Industriegebäude
- Lagerhalle
- Gewerbepark
genutzt. Im Gegensatz zu einer Wohnimmobilie ist die Nutzbarkeit einer Gewerbeimmobilie in der Regel auf einen bestimmten Zweck beschränkt. Damit wird der potentielle Mieter oder Käferkreis eines Gewerbeobjektes deutlich eingeschränkt. Gewerbeimmobilien werden üblicherweise nicht vom Eigentümer selbst genutzt sondern vermietet, so dass die mögliche Verwendung bei der Vermietung eine wesentliche Rolle spielt. Darüber hinaus hat die Lage einen entscheidenden Einfluss auf die Vermietbarkeit oder einen Verkauf der Immobilie. Der Verkaufspreis einer Gewerbeimmobilie hängt nicht nur von der Art des Gewerbes ab, sondern auch von der jeweiligen Marktsituation.
Marktsituation:
- Steigende Nachfrage
- Konstante Nachfrage
- Hohe Konkurrenz
- Niedrige Nachfrage, aber geringes Angebot
- Vielversprechender Markt
Als Immobilienverkäufer sollten Sie sich vor dem Verkauf Ihrer Gewerbeimmobilie über die Art des Gewerbes im Klaren sein und auch die jeweilige Marktsituation berücksichtigen. Nur so können Sie Ihre Zielgruppe finden und einen angemessenen Verkaufspreis erzielen. Eine professionelle Immobilienbewertung unter der Unterstützung von einem professionellen Immobilienmakler empfiehlt sich, um den Wert der Immobilie realistisch einschätzen zu können.
Gewerbeimmobilien erfolgreich verkaufen - Tipps vom Experten
Wenn Sie eine Gewerbeimmobilie als Kapitalanlage besitzen und sich dazu entschieden haben, diese zu verkaufen, sollten Sie einiges beachten. Eine erfolgreiche Verkaufsabwicklung erfordert eine umfangreiche Vorbereitung, um den bestmöglichen Preis zu erzielen. Im Folgenden erklären wir Ihnen die notwendigen Schritte und geben wertvolle Tipps, wie Sie Ihre Gewerbeimmobilie erfolgreich verkaufen können.
Schritt 1: Durchführung einer Markt- und Teilmarktanalyse
Bevor Sie Ihre Gewerbeimmobilie verkaufen, sollten Sie eine umfangreiche Markt- und Teilmarktanalyse durchführen. Sie sollten herausfinden, zu welchem Teilmarkt Ihre Immobilie gehört und welche Preise und Interessenten es in diesem Markt gibt. Zur Marktanalyse gehört auch das Erfassen des Marktvolumens und der Marktentwicklung zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Schritt 2: Festlegung des richtigen Kaufpreises
Bei der Festlegung des Kaufpreises müssen Sie das Angebot-Nachfrage-Verhältnis berücksichtigen. Sie möchten natürlich den bestmöglichen Preis erzielen, aber wenn Sie Ihre Gewerbeimmobilie zu niedrig anbieten, verkaufen Sie sie unter Wert. Ein zu hoher Angebotspreis schreckt hingegen potenzielle Interessenten ab. Hier können Gewerbemakler Ihnen helfen, indem sie eine realistische Kaufpreisermittlung durchführen und ökonomische und unternehmerische Aspekte berücksichtigen.
Schritt 3: Bereithaltung der erforderlichen Unterlagen und Verträge
Für einen erfolgreichen und zeitnahen Verkauf Ihrer Gewerbeimmobilie müssen Sie die vollständigen Unterlagen bei Verkaufsgesprächen vorlegen. Die meisten Unterlagen können Sie beim Bauordnungsamt beziehen. Hierzu gehören unter anderem ein aktueller Grundbuchauszug, ein genehmigter Bebauungsplan, ein Flurkartenauszug/Lageplan, Baupläne im Maßstab 1:100 (besser: detailliertere Werkpläne in 1:50), Berechnungen der Nutzflächen und Kubatur, der Auszug aus dem Baulastenverzeichnis, Baubeschreibungen, Instandhaltungs- und Sanierungsnachweise, Betriebskostenaufstellung, Miet-/Pachtverträge und Nebenkostenabrechnungen der letzten drei Jahre sowie der Energieausweis.
Wie wird der Wert einer Gewerbeimmobilie ermittelt?
Der Verkaufserfolg einer Gewerbeimmobilie hängt von der Festsetzung des richtigen Werts ab. Ist der Kaufpreis zu gering, erzielen Sie zwar einen schnellen Verkaufserfolg, haben aber unter Wert verkauft und müssen mit finanziellen Einbußen rechnen. Ein zu hoher Verkaufspreis schreckt potentielle Käufer ab und sorgt dafür, dass das Objekt zu lange auf dem Markt angeboten wird.
Als Laie sollten Sie die Bewertung einer Gewerbeimmobilie einem kompetenten Immobilienexperten überlassen. Üblicherweise geht es beim Verkauf eines gewerblich genutzten Objekts um hohe Summen, so dass die meisten Verkäufer ohnehin auf die Zusammenarbeit mit einem Makler setzen. Der Fachmann übernimmt umfangreiche und zeitaufwändige Aufgaben rund um den Verkauf der Gewerbeimmobilie.
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Vorteile von vermieteten Objekten
Vermietete Gewerbeimmobilien verkaufen sich in der Regel bessere und auch zu höhere Preisen als leerstehende Objekte. Ein vermietetes Objekt minimiert das Risiko für den Käufer, da er weiß, mit welchen Mieteinnahmen er in den nächsten Jahren rechnen kann und wie hoch das Risiko bei einem Zahlungsausfall ist. Eine Ausnahme besteht, wenn der Käufer die Immobilie selbst nutzen möchte. In diesem Fall erzielen auch nicht vermietete Objekte hohe Verkaufspreise. In den meisten Fällen mieten sich Unternehmer aber lieber ein, als selbst zum Eigentümer zu werden.
Ein weiterer Vorteil von vermieteten Objekten ist, dass der Käufer direkt nach dem Kauf Mieteinnahmen generieren kann, was bei leerstehenden Objekten nicht der Fall ist. Zudem kann der Käufer bei vermieteten Objekten oft auf einen bereits bestehenden Mietvertrag zurückgreifen und muss keinen neuen Vertrag abschließen, was Zeit und Kosten spart. Auch die Verwaltung des Objekts fällt bei vermieteten Objekten oft einfacher aus, da bereits ein Mieter vorhanden ist und sich der Käufer nicht um die Suche nach einem geeigneten Mieter kümmern muss. Allerdings ist bei vermieteten Objekten auch zu beachten, dass der Käufer für die Einhaltung des Mietvertrags und für die Durchsetzung von Ansprüchen gegenüber dem Mieter verantwortlich ist.
Vorteile einer Immobilienvermarktung durch einen Gewerbemakler
Ein erfahrener Gewerbemakler kann Ihnen dabei helfen, Ihre Gewerbeimmobilie erfolgreich zu verkaufen. Durch seine Expertise und Marktkenntnis ist er in der Lage, den optimalen Verkaufspreis zu ermitteln und das Objekt gezielt zu bewerben. Außerdem kann er Ihnen bei der Zusammenstellung der erforderlichen Unterlagen und Verträge behilflich sein und dafür sorgen, dass alle rechtlichen Vorschriften und gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden. Darüber hinaus verfügt ein Gewerbemakler in der Regel über ein breites Netzwerk an potenziellen Käufern und Investoren, die er gezielt ansprechen kann. Auf diese Weise kann er dafür sorgen, dass Ihr Objekt schnell und unkompliziert verkauft wird.
Gibt es steuerliche Besonderheiten beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie?
Im Unterschied zum Verkauf eines privat genutzten Objektes gibt es in steuerlicher Hinsicht beim Verkauf einer Gewerbeimmobilie einiges zu beachten: In der Regel werden bei einem Gewerbeimmobiliengeschäft Einkommen- und Gewerbesteuer fällig. Sofern der Eigentümer die Immobilie nicht selbst nutzt und innerhalb einer Frist von zehn Jahren ab Kaufdatum wieder veräußert, besteht Einkommensteuerpflicht. Handelt es sich um eine Immobilie, die zum Betriebsvermögen gehört, gilt die Spekulationsfrist von zehn Jahren nicht. Das Geschäft unterliegt zu jedem Zeitpunkt der Steuerpflicht. Einen Eigentümer, der innerhalb von fünf Jahren mehr als drei Immobilien veräußert, stuft das Finanzamt als Gewerbetreibenden ein. Hier handelt es sich bei jedem Verkauf um einen gewerbesteuerpflichtigen Grundstückshandel.
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Standort, dem Zustand der Immobilie und der aktuellen Marktnachfrage. In der Regel kann der Verkaufsprozess mehrere Monate dauern.
Nein, Sie können Ihre Gewerbeimmobilie selbst verkaufen. Allerdings kann ein Makler Ihnen helfen, potenzielle Käufer zu finden und den Verkaufsprozess zu vereinfachen.
Ja, in der Regel müssen Sie Steuern auf den Verkaufserlös Ihrer Gewerbeimmobilie zahlen. Es ist wichtig, einen Steuerberater zu konsultieren, um die genauen Steuervorschriften zu verstehen.
Fazit
Der Verkauf einer Gewerbeimmobilie erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und Planung. Eine umfangreiche Markt- und Teilmarktanalyse, die Ermittlung des optimalen Verkaufspreises sowie die Zusammenstellung der erforderlichen Unterlagen und Verträge sind nur einige der Schritte, die hierbei zu beachten sind. Ein erfahrener Gewerbemakler kann Ihnen dabei helfen, diese Aufgaben erfolgreich zu bewältigen und das bestmögliche Ergebnis für Sie zu erzielen.